Slowakei - Slovensko

karte_slowakei

Einwohner: 5,4 Mio
Landesfläche: 49.012 km²
Hauptstadt: Pressburg/Bratislava (600.000)
Sprachen: Slowakisch, Ungarisch, Tschechisch, Romanes
Völker: Slowaken (85,8 %), Ungarn (9,7 %), Roma (1,7 %), Tschechen (0,4 %), Ukrainer (0,4 %), Deutsche (0,1 %), Sonstige (1,9 %)
Religion: Katholiken (60,3 %), Atheisten (9,7%), Protestanten (8,4 %), Orthodoxe (4,1 %), Sonstige (17,5 %)

wappen_slowakei

Im 5. und 6. Jahrhundert nach Christus wanderte der slawische Stamm der Slowaken in das Gebiet der heutigen Slowakei ein und wurde im 7. Jahrhundert Teil des slawischen Reiches des Samo, im 8. Jahrhundert bereits Teil Großmährens, das zu dieser Zeit auch Böhmen und Mähren umfasste.

Die Macht dieses Reiches wurde jedoch 907 durch die Angriffe der Ungarn zerstört, das Gebiet der Slowakei selbst stückweise von diesen erobert. Im Zuge dessen übernahmen die nomadischen Ungarn bei ihrer Sesshaftwerdung und Reichsgründung im 10. Jahrhundert zahlreiche verwaltungstechnische Einzelheiten des ehemaligen slawischen Großmährens, z.B. die noch heute gültige Landeseinteilung in Komitate. 1108 wurde die Slowakei, oder auch "Oberungarn", vollständig in das Königreich Ungarn eingegliedert. Nach der Schlacht von Mohács, in der 1526 das ungarische Heer von den Osmanen vernichtet wurde, kam Westungarn und damit auch der Großteil der Slowakei zum Habsburgerreich, während der Hauptteil Ungarns türkisch wurde. In den bis Ende des 17. Jahrhunderts hin und her wogenden Grenzkämpfen zwischen den österreichischen Habsburgern und den Türken wurde die Slowakei erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auch die gegen den Zentralismus und die Gegenreformation der Habsburger gerichteten Aufstände des ungarischen Adels spielten sich hauptsächlich auf dem Gebiet der Slowakei ab. Den Friedenschlüssen von Karlowitz mit den Türken 1699 und den ungarischen Aufständischen 1711 bei Szatmár/Satu Mare folgte eine lange Periode innerer Erholung im Rahmen des Habsburgerreiches, die das Land nach 200 jährigem, fast pausenlosem Ringen auch dringend benötigte.

Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich die Slowakei zu einem Zentrum zunächst des Bergbaus, besonders mit dem Abbau von Eisenerz und Edelmetallen, später der Industrie, vor allem um Pressburg und Kaschau (KoÅ¡ice). Der im Verlauf des 19. Jahrhunderts sich durchsetzende Magyarisierungswille der ungarischen Oberschicht traf auch und gerade die Slowaken, die durch Sprachverordnungen und Assimilierungsversuche zusehends unter Druck gerieten. Als Antwort darauf entwickelte sich, ähnlich wie in Kroatien, ein neues slowakisches Nationalbewusstsein und die Teilnahme an der Revolution von 1848/49 an der Seite der schwarz-gelben Truppen gegen die ungarische Revolutionsarmee.

Dennoch erfolgte nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 eine Zunahme der Magyarisierungspolitik der Ungarn und somit eine verstärkte Zusammenarbeit der Slowaken mit den Tschechen sowie eine Auswanderungswelle vor allem aus den Gebieten der heutigen Slowakei. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie im Ersten Weltkrieg schlossen sich die Slowaken dem neuen Staat der Tschechen an und gründeten damit die Tschechoslowakische Republik.

Mit der Zerschlagung dieses Staates 1938/39 erhielt die Slowakei die vom Deutschen Reich geschützte Unabhängigkeit. Nach dem Slowakischen Nationalaufstand wurde das Land 1944 von deutschen Truppen besetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg erneut Teil des nun kommunistischen Staates Tschechoslowakei. Die bis dahin in der Slowakei lebenden Deutschen wurden größtenteils vertrieben, bei der ungarischsprachigen Bevölkerung kam es zu einem teilweisen Bevölkerungsaustausch mit in Ungarn lebenden Slowaken.

Im Zuge des Zusammenbruchs des Kommunismus wurde die Tschechoslowakei ein freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat, 1993 trennten sich die beiden Teilstaaten der Tschechoslowakei, Tschechien und die Slowakei, einvernehmlich. Die nunmehr unabhängige Slowakei öffnete sich in der Folge dem Westen und verzeichnete ein ununterbrochenes Wirtschaftwachstum.

Seit dem Jahre 2004 ist die Slowakei Mitglied der Nato und der Europäischen Union.

Indem Sie auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Gerät gespeichert werden, um die Navigation auf der Website zu verbessern und die Nutzung der Website zu analysieren. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.