Kroatien - Hrvatska

karte_kroatien

Einwohner: 4,5 Mio
Landesfläche: 56.538 km²
Hauptstadt: Agram/Zagreb (780.000)
Sprachen: Kroatisch
Völker: Kroaten (89,6 %), Serben (4,5 %), Bosniaken (0,5 %), Sonstige (5,4 %)
Religion: Katholiken (87,8 %), Serbisch- Orthodoxe (4,2 %), Muslime (1,2 %), Sonstige (6,8 %)

wappen_kroatien

Seit dem 7. Jahrhundert siedelte im Gebiet des heutigen Kroatiens der slawische Stamm der Kroaten. Zunächst unter byzantinischer Oberhoheit schufen sie sich dort ein eigenes, unabhängiges Königreich. Während Kroatien in der Folge zwischen Byzanz und dem benachbarten Ungarn umstritten blieb, kam das Land 1102 in Personalunion zu Ungarn, jedoch mit eigener Verwaltung unter einem kroatischen Ban (Befehlshaber).

Im Zuge der Expansion des Osmanischen Reiches ab der Mitte des 15. Jahrhunderts gerieten große Teile Kroatiens (wie Ungarns) unter die Kontrolle der Türken. Nach dem Zusammenbruch des ungarischen Widerstandes gegen die Osmanen in der Schlacht von Mohács 1526 kam der nördlichere Teil Kroatien-Slawoniens zwischen Adria und der Donau zum Habsburgerreich, das darauf mit dem Anlegen der sogenannten Militärgrenze, eines Abwehrsystems von aus dem türkischen Serbien geflüchteten und entlang der Grenze angesiedelten hauptsächlich serbischen Wehrbauern, begann.

Im Zuge der für Österreich so erfolgreichen Türkenkriege wurden im Frieden von Karlowitz 1699 ganz Kroatien und Slawonien dem Habsburgerreich zugeschlagen. Die heute zu Kroatien gehörenden Regionen Dalmatien und Teile Istriens verblieben jedoch im Besitz der Republik Venedig (Besitz seit dem Spätmittelalter). Zur Absicherung gegenüber den Osmanen wurde die Militärgrenze nun durchgehend von der Adria bis zum Banat, später bis nach Siebenbürgen hinein, errichtet.

Nach den Wirren der napoleonischen Kriege, in denen Teile Kroatiens kurzfristig sogar französisches Staatsgebiet gewesen waren, kam ganz Dalmatien und Istrien 1814 zu Österreich, das Gebiet des heutigen Kroatiens wurde jedoch nicht vereinigt, sondern in die Kronländer Illyrien, Kroatien-Slawonien und Dalmatien eingeteilt.

In der Revolution 1848/49 kämpften die kaisertreuen Kroaten unter Ban Josip Jelačić gegen die ungarischen Aufständischen, auch um die eigenen nationalen Interessen zu verteidigen. Nach dem österreichisch-ungarischen, bzw. ungarisch-kroatischen Ausgleich von 1867 kam es zur Standardisierung der kroatischen Sprachen und der Geburt der Idee, alle Südslawen in einem Staat zu vereinen. Das dalmatinische Gebiet bzw. Istrien verblieben innerhalb der österreichischen Reichshälfte, während Kroatien-Slawonien nun zur ungarischen Reichshälfte gehörte.

Kroatien wurde nach dem Auseinanderbrechen der Donaumonarchie 1918 dem serbisch dominierten "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen" zugeschlagen. Anfängliche Autonomiebestrebungen der Kroaten wurden schon bald durch Serbien unterdrückt. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Jugoslawien 1941 errichteten die Kroaten mit deutscher Hilfe den unabhängigen Staat Kroatien unter einer faschistischen Diktatur. Nach Kriegsende wurde Kroatien eine von sechs Teilrepubliken des kommunistischen Jugoslawien unter Josip Broz Tito. Nach dessen Tod 1980 nahmen die Spannungen in Jugoslawien immer mehr zu. Die einzelnen ethnischen Gruppen strebten angesichts des dominanten serbischen Nationalismus zunehmend die Eigenstaatlichleit an. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, den ersten freien Wahlen und der Abhaltung eines Referendums erklärte Kroatien im Juni 1991 seine Unabhängigkeit. Der folgende jugoslawische Bürgerkrieg, bzw. kroatische Unabhängigkeitskrieg, endete erst mit dem Vertrag von Dayton 1995 und brachte dem Land die endgültige Unabhängigkeit.

Derzeit führt die parlamentarische Demokratie Kroatien Verhandlungen um Aufnahme in die Europäischen Union, dazu bemüht sich das Land um eine Normalisierung seiner Beziehung zu den Nachbarstaaten. Die kroatische Regierung legte Differenzen mit Slowenien über den Verlauf der Land- und Seegrenzen sowie um das Kernkraftwerk KrÅ¡ko bei, außerdem gab sie die Sonderbeziehungen zu den bosnischen Kroaten auf. In Kroatien selbst existieren kleinere Minderheiten von Italienern, Ungarn, Slowaken, Slowenen, Deutschen, Bosniern, Tschechen, Albanern, Ukrainern und Makedoniern.

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