Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Ein Staat kann nicht intakt sein, wenn seine kleinsten Einheiten, die Familien, nicht intakt sind. In der Familie findet der einzelne Mensch Vertrauen und Geborgenheit, aus ihr bezieht er seine Kraft. Die Familie garantiert mit den Kindern die Zukunft des Staates. Und die Familie muss auch vom Staat mit den Rechten und Möglichkeiten ausgestattet sein, die Verantwortung für die Familienmitglieder zu übernehmen. Nur wenn das Wohl der Kinder in einer Familie gefährdet ist, sollte der Staat dieser Familie diese Verantwortung entziehen.
Heute werden oft die jüngsten und die ältesten Familienmitglieder – die Kinder und die Senioren – in Institutionen gegeben, die sich um sie kümmern sollen, damit sich die Generation im werktätigen Alter ganz um ihre Arbeit kümmern kann. Dabei verkümmern aber oft die besten Eigenschaften einer Familie, und sie kann ihre Funktion als Hort der Geborgenheit und des fürsorglichen Miteinanders nur mehr bedingt erfüllen.
Anstatt sein Geld nur in Kinderkrippen, Ganztagsschulen und Seniorenheime zu stecken, sollte der Staat auch andere Formen des (Zusammen-)Lebens der Generationen unterstützen. Plätze in Senioren- und Pflegeheimen sind heute meist ohnehin so teuer, dass nicht nur die Pension, sondern zusätzlich das Ersparte der älteren Menschen draufgeht. Nicht jeder möchte dieses institutionelle Betreuungsangebot nützen. Ein mögliches alternatives Angebot könnte etwa sein, dass Groß-Wohnungen gefördert werden, wenn darin mindestens drei Generationen der Familie zusammenleben. In einer Großfamilie können mehrere Familienmitglieder berufstätig sein (was heutzutage oft aus finanziellen Gründen nötig ist) und trotzdem ein Erwachsener zu Hause bleiben. Die Familienmitglieder könnten wieder mehr füreinander da sein, und die Familie kann wieder mehr Verantwortung übernehmen gegenüber ihrer schwächsten Mitglieder, den Kindern und den Kranken und Alten.
Desweiteren muss auch die Rolle der Mutter und des Vaters in der Gesellschaft wieder aufgewertet werden. Es kann nicht sein, dass nur der als erfolgreich gilt, der eine tolle Karriere im Berufsleben macht – und wie es dabei den Kindern oder Großeltern geht, ist nicht relevant. Für Vollzeit-Mütter (oder –Väter) soll es auch finanzielle Erleichterungen geben. Verschiedene Ansätze wie Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld oder ähnliches müssen dazu nach ihrer Zweckhaftigkeit analysiert, optimiert und durch neue Ansätze ergänzt werden. Ideen dazu (wie etwa Anrechenbarkeit von Erziehungszeiten für die Pension oder Steuervorteile für „kinderfreundliche" Unternehmen) müssen noch von Experten ausgearbeitet und präzisiert werden.
Den Kindern und Jugendlichen sollten verstärkt Möglichkeiten der Freizeitgestaltung geboten werden, die sie wachsen lassen und die soziale Interaktion stärken, und eine positive Alternative zu Computer und TV darstellen. Hierbei können vor allem soziale und gesundheitsfördernde Aktivitäten unterstützt und gefördert werden (z.B. Tanz, Gesang, Sport, Natur erleben und pflegen).
Eine Verantwortung des Staates den Familien gegenüber ist auch der Jugendschutz. Viele Jugendliche sind mit der Situation, in der sie sich vorfinden, überfordert, auch wenn es die allerwenigsten zugeben würden. Und daher brauchen Jugendliche mehr Halt und Unterstützung. Jugendliche müssen vor altersunangemessenen Herausforderungen geschützt werden. Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder nicht mit pornografischen, menschenverachtenden oder gewaltverherrlichenden Medien in Berührung kommen. Wir treten dafür ein, dass bundesweit ein einheitliches Jugendschutzgesetz gilt, es keine Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern gibt. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bezüglich des Konsums von Alkohol, Tabak und anderen Drogen durch Jugendliche muss angemessen überwacht werden. Alkoholexzesse wie „Koma-Saufen" von Minderjährigen dürfen kein Tabu-Thema sein, solche Probleme müssen instanzenübergreifend analysiert und sozial kompetent gelöst werden.
"Der familiäre Rahmen ist grundlegend auf dem Erziehungsweg und für die Entwicklung der Individuen und der Staaten; demnach ist eine Politik notwendig, die den Wert der Familie betont und den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Dialog unterstützt." Papst Benedikt XVI. am 9.1.2012
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